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Ich kann nicht behaupten, dass es ein Festival wie jedes Andere war. Zu sehr hing man mit seinen Gedanken noch an den Geschehnissen der letzten Tage. Zwar haben wir es fast geschafft, die Tragödie auszublenden, doch hin und wieder kam es doch in jedem von uns hoch. Was aber vollkommen normal und verständlich ist. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit. Von lustigen Matschspielen, herrlich sinnfreien Gesprächen, ehrlichem Männergrillen, traumhaften Konzerten und großartigen Turnübungen (der Hanstandüberschlag sitzt immer noch wie ne 1). Mein persönliches Highlight war dann aber (wen wundert es) das Pearl Jam Konzert am Sonntag. Nicht, dass ich diese Band nun schon seit längerem in mein Herz geschlossen habe, sondern auch, weil ich die Möglichkeit bekam, vor dem Auftritt in den VIP-Bereich zu gelangen. Da war zwar nichts aufregendes, weil sich dort irgendwie nur C-Promis bei künstlichem Lagerfeuer an ihrem nicht wirklichen Erfolg suhlten, sondern eher, weil ich dadurch in den ersten Graben direkt vor das Moshpit gelangte. Also konnte ich das Konzert aus nächster Nähe betrachten, was in diesem Fall der Hammer war. Eddie Vedder hat wirklich nichts an seiner Ausdrucksstärke verloren, was sich auch auf den Rest der Band übertrug. Das Ergebnis war ein wundervolles, knapp zwei Stunden langes Konzert mit allen wichtigen Liedern. Und das Publikum hat mir gezeigt, dass ich noch nicht zum alten Eisen mit meiner Musik gehöre, da sich weitaus jüngere Besucher ganz vorne tummelten, die aber mindestens genauso viel Spaß an der Musik hatten. Schön!


heikolohr - 26. Jun, 10:22