Zittern
Es gibt Situationen, in denen man sich oft nicht wieder erkennt. Augenblicke, die einem erscheinen, als ob man sich von Außen betrachtet und kaum noch merkt, was man eigentlich tut. Wenn die Spannung so dermaßen durch die eigenen Adern läuft und sich kaum noch etwas regt, außer das reflexartige Handeln rund um den Moment. Als ob man selber dazu neigt, innerlich zu zerplatzen und danach nichts mehr über lässt. Wenn dann alles vorbei ist, beginnt das Zittern und das Denken und das unnachahmliche Verlangen, sich irgendwo festzuhalten und nicht mehr an dem Ort zu sein, wo man gerade noch, angetrieben durch den Wunsch, nicht zu versagen, stand. Langsam spürt man wieder seinen eigenen Atem und ist froh über das erste bewußte Gefühl, was einen treibt. Auch wenn man merkt, dass es vielleicht nur Hilflosigkeit war, die einen pulsieren ließ.


heikolohr - 18. Jun, 23:40